Setz das Telefon tief, kippe die Kante minimal und suche Kanten, die ins Bild ziehen. Die Verzerrung schenkt Dramatik, braucht jedoch klare Anker. Wir markieren Schnittstellen zwischen Gras, Stein und Himmel und halten den Horizont stabil. Ein beherztes Knie im Tau lohnt, wenn die Landschaft plötzlich Greifweite gewinnt und Wind spürbar wird.
Serpentinen, Bohlenwege und Bäche führen Blick und Rhythmus. Wir gehen Schritte vor und zurück, prüfen Wellenabstände, vermeiden mittige Verläufe und nutzen diagonale Spannungen. Eine kniende Perspektive ließ einen kleinen Graben monumental wirken. Erst als ein Schuh knapp ins Wasser ragte, entstand das Gefühl, selbst auf dem kalten Rand zu balancieren.

Nicht jede Szene braucht DNG. Bei hartem Kontrast, diffiziten Farben oder geplanter größerer Bearbeitung lohnt RAW. Für Serien, Action und Social‑Posts genügt oft HEIF mit Profil. Wir testen Rauschen pro ISO‑Stufe, prüfen Details in Schatten und entscheiden vor Ort, damit Speicherplanung, Akkuverbrauch und Workflow konsistent bleiben.

Automatik schwankt zwischen Bildern und macht Reihen inkonsistent. Wir fixieren Kelvin, nutzen Graukarten‑Patch oder neutrale Steine, vergleichen Haut und Wolken und speichern Presets pro Wetterlage. Ein Sonnenfenster im Moor sah erst glaubwürdig aus, als wir das warme Leuchten hielten und die Schatten leicht kühler verankerten, statt alles zu neutralisieren.

Kurven, lokale Kontraste, selektive Farbe und Körnung ergeben Handschrift. Wir bauen wiederverwendbare Rezepte, testen auf verschiedenen Szenen und speichern Varianten. Ein kühler Küstenlook mit leichtem Cyan in Schatten passte nicht im Wald; dort ersetzte ein sanfter, warmgrüner Kontrast die Kälte und ließ die Abendluft nach Harz riechen.